Wo haben wir Platz in dieser Stadt?

Von Dr. Sandra Bils, Louisa Gallander und Johanna Kalinna

In der zweiten Folge des Instagram-Talks „Highlige Stätte“ hat Pfarrerin Johanna Kalinna mit der Diakonin Janette Zimmermann gesprochen. Das Gespräch führte sie nach Springe in der Region Hannover. Dort ist Janette Pionierin für die Generation der 25 bis 45-Jährigen.

Bei „Highlige Stätte“ stehen nicht Personen, sondern Orte im Spotlight. Getreu dem biblischen Motto „Fürwahr, Gott ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!“ (Gen 28,16) erzählen Menschen von Geschichten des Aufbruchs, die Gott an ihrem Ort schreibt.

Hier könnt ihr das Instagram Live mit Johanna Kalinna und Janette Zimmermann ansehen.

Zum Instagram Live bei @hallo_midi

Janette erzählt davon, wie es ist, keinen weiteren Auftrag zu haben, als eine Zielgruppe. Zu hören, zu schauen, wo diese Generation in Springe ist. Was erwarten die 25 bis 45-Jährigen dort vom Leben, vom Glauben und von Kirche? Von Janette kann man lernen, wie es ist, ohne Zielfoto unterwegs zu sein. Ihr großer Schatz ist die Freiheit, auszuprobieren und nicht die erste Idee, die funktioniert, auf Dauer zu stellen. Sondern weiter offen zu bleiben.

Janette berichtet, wie sie in Gesprächen über Gartenzäune herausgefunden hat, dass die Menschen Kirche fragen: „Siehst du mich?“. Eine Frage, die der Ort Springe ihr dabei immer wieder stellt, wird zur Highligen Frage:

In jeder Folge „Highlige Stätte“ bringt der Gast oder die Gästin eine Highlige Frage mit.

Im Nachgang zum Gespräch mit Janette hat uns vor allem die Haltung und das Mindset des Pop-Up-Cafés beeindruckt. Sie traut sich, etwas auszuprobieren und nicht für die Ewigkeit zu machen. Ein Projekt nicht einfach zu wiederholen, nur weil es einmal gut lief. Janette erzählt im Gespräch davon, welche Freiheit es ist, diese Haltung zu üben und offen zu bleiben für das Suchen und Hören.

Kirche kann das „Erproben“ im Stil des Pop-Ups üben

Zwischen 2018 und 2020 hat der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt verschiedene Kirchen aufploppen lassen, für kurze Zeiträume Kirche an anderen Orten erprobt und im Leerstand unterschiedliche Formen von Kirche entdeckt. Im Anschluss wurde eine Dokumentation erstellt, die Einblicke gibt, in Erfahrungen, in Reflexionen, in Bilder und Hintergrundinformationen. Die Initiator:innen blicken darin auf fünf Pop-Up-Kirchen zurück. Es ist ein Einblick in die Kultur des Erprobens und auch in das Aufhören, wenn es gut läuft. Zur Dokumentation.

Eine neue Folge „Highlige Stätte“ gibt es am Mittwoch, den 10. November 2021 um 18 Uhr im Instagram Live auf dem Account @hallo_midi.

Veränderung in der Kirche ist möglich und sie kann vom Ort inspiriert werden. Aus dieser Grundidee heraus haben midi und die Erprobungsräume der Evangelischen Kirche im Rheinland ihr gemeinsames Talkformat „Highlige Stätte“ auf Instagram gestartet. Durch Fragen nach Mut machenden Geschichten von relevanter und kontextueller Theologie wollen sie dazu einladen, Kirche vielfältig zu gestalten.