Mut zum Schluss: Was passiert, wenn wir aufhören?
Was tun, wenn vertraute Routinen die Dynamik des Neuen blockieren? Auf der zweitägigen midi-Exnovationstagung „Mut zum Schluss: Was passiert, wenn wir aufhören?“ (12. – 13. Mai 2025) beleuchten wir dieses spannende Wechselspiel im kirchlichen und diakonischen Kontext.
Exnovation, das bewusste Beenden veralteter Praktiken, schafft Raum für Innovation und mutige Transformationsschritte. In Impulsvorträgen und Praxisworkshops erkunden wir gemeinsam, wie sich durch gezielte Exnovation zukunftsweisende Wege in Kirche und Diakonie eröffnen lassen und wie das Zusammenspiel von Tradition und Erneuerung nachhaltig gestaltet werden kann.
Neben Inputs von Expert:innen ist im Rahmen von Workshops auch Gelegenheit für kollegialen Austausch und gegenseitige Inspiration.
Programm
Keynotes
- Gudrun Töpfer: Aus Neu mach Alt – Exnovation als Schlüssel für Transformationen
- Sandra Bils: Exnovation in der Kirche – Abschied als Weg zur Transformation
Exnovation hilft in Kirche, alte Strukturen zu hinterfragen und Platz für zukunftsfähige Veränderungen zu schaffen. Biblische Perspektiven und praktische Ansätze zeigen, wie bewusste Entscheidungen über das, was vorgeführt wird und das, was strategisch beendet wird zur Erneuerung und Transformation im kirchlichen und diakonischen Kontext führen kann.
Panel
- Tamara Strohmayer, Dr. Rainer Wettreck und Dr. Valentin Dessoy: Exnovation in der Praxis: Erfahrungen und Perspektiven
Interview
Josef Zotter: „Wir wollen ständig neue Sorten kreieren.“
Der österreichische Schokoladenhersteller Zotter trennt sich immer wieder von einigen seiner Schokoladenkreationen, um frei für Innovationen zu bleiben. Wie ein Ideenfriedhof dabei hilft und ob Wachstum auch natürliche Grenzen hat, davon erzählt der Unternehmer Josef Zotter im Interview.
Workshops
Let it go. Mit Eiskönigin Elsa Strategien des Loslassens lernen.
Es ist unwahrscheinlich faszinierend, wie Elsa an innerem Kompass gewinnt, als sie erkennt, was sie loslassen muss. Ihr Song ist ein Statement des Empowerments und im Grunde nichts Anderes als die Zusage Jesu: habt keine Angst! Welche Strategien besingt Elsa? Ließen sich daraus vielleicht Ideen gewinnen, wie Exnovation gelingen könnte? Im Workshop soll es um diese Strategien gehen und wie sie im jeweiligen Kontext fruchtbar gemacht werden können.
BESTÄNDIG NEU. Verbandsarbeit für morgen
Theologe, Psychologe und Coach Valentin Dessoy gibt am Beispiel eines großen katholischen Frauenverbandes (kdf) einen Einblick in die Transformationsprozesse einer großen Organisation.
Exmove – Tools
Die Einsatzmöglichkeiten der Exmove-Toolbox werden vertiefend vorgestellt und es wird ein näherer Einblick in die Methodensammlung gegeben. Es können gemeinsam weitere Anwendungsmöglichkeiten besprochen und bedarfsorientiert diskutiert werden.
Exnovation: Herausforderungen und Möglichkeiten diakonischer Organisationen
Der Workshop gibt Einblicke, wie sich Strukturen, Prozesse und Angebote gezielt exnovieren lassen, um den eigentlichen Organisationszweck diakonischer Organisationen wieder in den Mittelpunkt zu rücken und Platz für nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Anhand von Beispielen aus diakonischen Organisationen der Sozialen Arbeit werden Strategien vorgestellt, wie Exnovationsprozesse aktiv gestaltet, Widerstände überwunden und Veränderungsbereitschaft gefördert werden kann.
Schluss machen begleiten – Exnovationsrituale und Erfahrungen
In der Kasualagentur Segen45 in Essen begleitet Juliane Gayk mit ihrem Team Menschen beim Abschiednehmen und Loslassen. Immer wieder muss sich das Team auch in ihrer Arbeit von Liebgewordenem trennen. Wie helfen uns Rituale bei Exnovation? Was macht man bei einem Exnovationsritual? Wie begleiten wir Exnovation im Kirchenkreis? Auf diese Fragen suchen wir in dem Workshop mögliche Antworten.
Wege, den Übergang zu gestalten
Loslassen und beenden – das heißt auch Abschied nehmen. Abschiede sind ein wichtiger Teil der Kirchenentwicklung 2030 in der Erzdiözese Freiburg. Im Workshop geht es um die Frage, was helfen kann, Abschiede und Übergänge gut zu gestalten und zu bewältigen und welche Antworten darauf wir in Freiburg bisher gefunden haben.
Unternehmensberatung meets Trauerbegleitung. Systemische Organisationsentwicklung trifft auf existentielle Erfahrungen von Abschied im Hospiz
Dieser Workshop verbindet systemische Organisationsentwicklung mit Erfahrungen aus der Trauer- und Sterbebegleitung im Hospiz. Ziel ist es, neue Perspektiven auf Veränderungsprozesse zu bieten und gemeinsam zu beleuchten, wie Methoden aus beiden Bereichen genutzt werden können, um Übergänge und Abschiede erfolgreich zu gestalten.
Exnovation in der Kirche: Der adaptive Kreislauf und die Kunst der schöpferischen Freisetzung
Der adaptive Kreislauf ist ein Denk- und Orientierungsrahmen, der das Loslassen ermöglicht und Raum für neue Ideen schafft. Die Methodik wird anhand von Beispielen erläutert. Sie zeigt, wie durch die schöpferische Freisetzung von Energie neue Kraft für Wachstum entdeckt werden kann.
Das Dorf Lassen
In diesem Workshop wird das Material „Das Dorf Lassen“ vorgestellt, das als Kartensatz und Wimmelbild erhältlich ist. Es wurde von einem Team im Ev.-Luth. Kirchenkreis Mecklenburg entwickelt.Man kann anhand des Kartensets erkunden, welche Form des Lassens besonders attraktiv oder herausfordernd ist und noch vieles andere mehr. Es ist hervorragend geeignet, um über die Thematik ins Gespräch zu kommen.
Alles hat ein Ende, nur die Kirche findet keins? Exnovation und Ekklesiologie
Zu den Expertisen, die den Kirchen noch zugetraut werden, gehört das Wissen um die gute Gestaltung von Abschieden. Wenn es aber um sich selber geht, scheinen sich die Kirchen schwer zu tun mit der Ars Moriendi (der Kunst des guten Sterbens). Im Workshop suchen wir nach Bildern und Gedanken, unter anderem aus anderen Epochen und Kulturgegenden, die uns dabei helfen, das abschiedliche Leben in ein tragfähiges theologisches Konzept von Kirche zu integrieren.
WENIGER ist gut! Wie das Thema auf den Organisationstisch kommt
Ehrenamtliche und Hauptberufliche kennen viele unterschiedliche Erfahrungen von WENIGER. Wie kommen wir darüber ins Gespräch jenseits des Klagens? Der Workshop gibt (methodische) Impulse für unterschiedliche kirchliche Ebenen und Settings.
Transformationsprozess einer Landeskirche
Die Evangelische Kirche der Pfalz hat nach dem Prozess „Zukunft mit KonzepT“ einen „Prio-Prozess“ gestartet, um in Blick auf veränderte Bedingungen von Haushalts- und Personalressourcen Gestaltungsraum zu gewinnen. Berichtet wird vom Verlauf und von den Erfahrungen. Diskutiert wird die Frage, inwiefern das Thema Exnovation schon eine Rolle spielt oder vermehrt einnehmen muss.
Moderation: Daniela Mailänder & Daniel Schneider
Das Programm wird laufend ergänzt.
Kontakt
- Zeit
- 12. Mai, 14 Uhr – 13. Mai, 12:30 Uhr
- Ort
- Zoom