Klima und Kirche

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart – für die Weltgemeinschaft wie auch für die Kirche. Das Engagement für eine klimagerechte Zukunft prägt heute kirchliche und diakonische Arbeit an allen Orten und befördert neue Formen christlicher Frömmigkeit, Gemeinschaftsbildung und Weltverantwortung, Tendenz steigend.

Kirche und Diakonie in der Klimakrise

So real und beängstigend die Erderhitzung ist – sie ist auch eine Krise mit Ansage. Anders als etwa bei der Corona-Pandemie wissen wir sehr genau, dass sie kommt und, je nachdem, wie stark wir gegensteuern, welche Auswirkungen sie haben wird. Damit stellt sich die Frage: Welche Kirche und Diakonie wollen wir in dieser globalen Krise sein? Wie können wir für diesen veränderten Kontext sensibel agieren und darin sprach- und handlungsfähig sein?

Partnerinnen für Klimagerechtigkeit im Sozialraum

Dorf, Stadtteil, Quartier – nirgendwo sind die Auswirkungen der Erderhitzung direkter spürbar, aber auch die neuen graswurzelartigen Konzepte einer zukunftsfähigen Gesellschaft deutlicher erfahrbar, als dort, wo Menschen leben.

Zusammen mit EKD, Diakonie Deutschland und der Evangelischen Kirche von Westfalen widmet sich midi der Frage, wie Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen verlässliche Partnerinnen für Klimagerechtigkeit im Sozialraum sein können. Tipps und Unterstützung dafür finden Engagierte im Klimamodul der WIR & HIER Toolbox.

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Klima und Seelsorge

Die Klimakrise ist auch eine Herausforderung für die christliche Seelsorge. Laut einer globalen Umfrage nehmen 75 % der Kinder und Jugendlichen angesichts des Klimawandels die Zukunft als furchteinflößend wahr. 56 % sind der Meinung, dass die Menschheit dem Untergang geweiht sei, und 42 % zweifeln, ob sie überhaupt einmal Kinder bekommen sollten. (Pihkala, Panu, 2022: Eco-Anxiety and Pastoral Care: Theoretical Considerations and Practical Suggestions. Religions 13: 192, doi.org/10.3390/rel13030192)

Praktisch bedeutet das zum Beispiel: Schon heute gehören, statistisch gesehen, zu jeder kirchlichen Kinder- und Jugendgruppe Teilnehmende, die sehr konkrete Klimaangst empfinden. Und zukünftig müssen wir bei jedem Taufgespräch damit rechnen, dass mindestens ein Elternteil zumindest zeitweise in Zweifel gezogen hat, ob es überhaupt verantwortbar ist, ein Kind in die Welt zu setzen.

Zusammen mit der VRK-Akademie versammelt midi Akteur:innen aus Seelsorgetheorie und -praxis zu Fachtagungen und digitalen Veranstaltungen und setzt Akzente für eine klimasensible und diakonisch-prophetische Seelsorge.

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Aktivismus und Spiritualität

Die inhaltliche Beschäftigung mit der Klimakrise geht auch mit einer formalen Ausdifferenzierung einher. Neue geistliche Formen wie Klimaandachten entwickeln sich, neue Weisen christlicher Vergemeinschaftung werden – in und neben den klassischen Ortsgemeinden – erprobt und gelebt. midi vernetzt Pionier:innen, die Aktivismus und Spiritualität in der Praxis zusammenbringen möchten.

Aktion, Vernetzung und Verständigung

Zusammen mit Partnern setzt midi geistliche Akzente für Klimagerechtigkeit, etwa mit der „Initiative Schöpfung“ oder mit der Mitmach-Aktion „Sound of Hope“. Und im Rahmen der Initiative #VerständigungsOrte verstärkt midi den kirchlichen und gesellschaftlichen Diskurs auch zu Klimafragen.

Kontakt

Foto von Walter Lechner

Walter Lechner

Referent für Sozialraum­orientierung in Diakonie und Kirche
030 65211 1818